Innendämmung

 

Ohne Decken-Dämmkeil

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Thema Innendämmung ist ein sehr vielschichtiges- und kontrovers diskutiertes Themengebiet.

An Gebäuden mit denkmalgeschützter- bzw. erhaltenswerter Fassade, wie z.B. bei Fachwerkhäusern, besteht die einzige Möglichkeit den Transmissionswärmeverlust über die Außenwände zu reduzieren in der Anbringung einer Innendämmung.

Voraussetzungen für den Einbau einer Innendämmung:

Die Außenwand / das Mauerwerk muss frost- und schlagregensicher sein, ansonsten keine Innendämmung. (Schlagregengruppen / Deutschland, siehe Karte in DIN 4108-3, Anhang C)

Einige Vor- und Nachteile der Innendämmung:

Vorteile:

  • Erhalt der Fassade
  • Kürzere Aufheizzeiten der Räume (nutzungsabhängig, z.B. Hotel etc.)
  • Abschnittsweises Arbeiten möglich
  • Keine Gerüstkosten

Nachteile:

  • Wärmebrücken durch einbindende Bauteile wie Wände oder Decken
  • Flächenverlust
  • Verlagerung der Frostgrenze
  • Massespeicherverlust / Wärmespeicher

Gerade im Fachwerkbereich ist bei einem geplanten Einbau einer Innendämmung ein sorgfältiges Vorgehen anzuraten, denn aufgrund der konstruktiven Besonderheiten besteht hier, besonders im Schwellenbereich, die Gefahr des Feuchteeintrags von außen. Die Installation einer Innendämmung ist deshalb immer ein Eingriff in die Bauphysik, denn der Feuchtetransport nach innen – im alten Zustand – wird durch die Innendämmung verändert. Eine objektspezifische Beurteilung der Voraussetzungen des Einbaus einer Innendämmung ist daher unumgänglich.

Mit den zur Verfügung stehenden konventionellen Berechnungsmethoden (Glaserverfahren) kommt man hier nicht weiter, da bei dieser Art der Berechnung der hygrothermische Feuchtetransport nicht berücksichtigt wird. Beim Vorliegen unklarer Feuchteverhältnisse sollte deshalb auf eine hygrothermische Simulation (gekoppelter Wärme- Feuchte- und Stofftransport) mit Hilfe von Programmen wie z.B. Delphin oder WUFI zurückgegriffen werden.

In Zahlreichen Langzeitversuchen sind über viele Jahre funktionierende Innendämmvarianten mit verschiedenen Dämmaterialien getestet worden, voraussetzung war, wie oben bereits erwähnt, die Sicherstellung des Schlagregenschutzes sowie die Frostsicherheit der Wandbildner.

Die Ergebnisse dieser Pilotprojekte sind in zahlreichen Publikationen der Fachpresse etc. veröffentlicht worden.

Der Schlagregenschutz kann, je nach Einzelfall, durch konstruktive Maßnahmen wie z.B. die Anbringung einer Vorhangfassade, Putzschicht, oder einer hydrophobierenden Beschichtung hergestellt werden, siehe auch DIN 4108-3, Tabelle 3.

Nachweisfreie Konstruktionen bzw. Voraussetzungen und Vorgehensweisen sind in DIN 4108-3 sowie in den speziellen WTA-Merkblättern dargestellt.